[[SUNDOWN SCAVENGERS]] REBOOT >> S T A R T <<

"Jesus Maria, Nayka! So kannst du doch nicht zur Schule gehen! Du siehst aus wie ein Junge!", motzte mich meine Mutter entsetzt an. "Was sollen die Jungs aus deiner Klasse denken? Heute ist dein erster Schultag! Zieh' dich gefälligst an, wie ein Mädchen, Боже мой!"

Genervt rollte ich mit meinen Augen und versuchte nicht auszurasten. Jedesmal das selbe: "Mama, ich bin 17. Meinst du nicht, dass ich so langsam selbst entscheiden kann, was ich anziehe? Nur weil die Klamotten nicht dienen Vorstellungen entsprechen, heißt es nicht, dass ich sie nicht anziehen sollte! Bitte!" Ich hatte es satt immer auf ihre dummen Kommentare zu hören. Meine Mutter schaute mich nur fassungslos an und murmelte vor sich hin: "Darüber unterhalten wir uns nach der Schule, Fräulein! Jetzt geh' endlich los, sonst kommst du noch zu spät! Ich habe keine Lust auf Überraschungsanrufe deiner Lehrer, dass du so oft zu spät kommst, so wie letztes Schuljahr! Davatj! Davatj!"Sie schubste mich leicht in Richtung Ausgangstür und lief wieder in Richtung Küche. Ich schnaubte verärgert aus und machte die Tür auf und lief zur Bushaltestelle, die direkt Gegenüber von meinem Gehweg war. Wow, super Start in den Tag, dachte ich mir.

Drew

Es war 7:30Uhr und wir brauchten gut drei Minuen zur Bushaltestelle. Das würde so knapp werden, wenn sich der Bus nicht verspätete. "Nikki beeil dich!", brüllte ich von der Wohnungstür aus in den Flur. "Wir kommen definitiv zu spät wenn du so weitermachst!" Nervös trat ich von einem Fuß auf den anderen. "Ich hab's geich!", kam ihre Antwort aus der Küche zurück, ehe sie mit ihrer Brotdose in der Hand auf mich zu gerannt kam. Ich drückte die Tür auf, lies sie vorbei und kickte die Tür, die mit einem Knall ins Schloss viel zu. Nikki trippelte vor mit die Treppe herunter, ihre Schultasche über dem rechten Arm gehängt, ihre Brotdose in der Linken. Ich hingegen spahrte mir die Treppe, nahm alle vier Stufen auf einmal und landete direkt neben Nikki. "Renn.", bemerkte ich dann, als ich an ihr vorbei Richtung Bushaltestelle lief. "Wenn wir heute laufen müssen, sind wir zu spät!", brüllte ich zwei Meter vor ihr und sah aus dem Augenwinkel wie auch sie die Beine in die Hand nahm. An der Bushaltestelle angekommen stand der Bus bereits schon da und ich stürzte in die Tür und weigerte mich erstmal die Fahrkarte zu bezahlen, bis Nikki kurz nach mir auch den Bus erreichte und keuchend das Geld mit mir auf den Tresen schmiss. Während ich die Karten abstempelte, suchte Nikki in dem Überfüllten Bus nach einem Freien Sitzplaz. Alle Zweierplätze waren bereits belegt und der einzige Freie Platz war ein Viersitzer, auf dem bereits ein Mädchen saß. Normalerweise wollten so Leute ihre Ruhe. Ich wechselte unentschlossene Blicke mit Nikki bis sie sich durch den Sitz ans Fenster schob und ich mir seufzend neben ihr auf den Sitzfallen lies.

Zum Glück hatte ich mein Handy dabei um Musik zu hören. Ich hasste das dumme Gelaber Anderer im Bus. Zum Glück saß ich diesmal am Fenster, um mich noch mehr von dem kleinen Streit mit meiner Mutter abzulenken. Und noch mehr lenkte es mich ab, dass ich heute wieder Schule habe. Danke Musik. Danke, dass es dich gibt, dachte ich mir. Ich schlief fast ein, als ich einen Ellenbogen in meiner Seite spührte. Sofort schreckte ich auf und entstöpselte meine Kopfhörer und schaute meinen wie zwölf aussehenden Sitznachbarn entsetzt an: "Was zum Fick sollte das denn?" Er aber kicherte nur frech und meinte halbherzig: "Ahh sorry!" Er wollte seinen fetten Ranzen anziehen und hatte mich dabei mit seinem Ellenbogen getroffen, denn der Bus hat angehalten. Geil. Jetzt bin ich offiziell wieder an meiner Drecksschule und hasste es jetzt schon sie anzusehen. Da hab ich schon fast den Vorfall von eben vergessen. Geladen sprang ich aus dem Bus heraus und watschelte den völlig überfüllten Weg zum Schuleingang entlang.

Nikki

Wir wären besser gelaufen wie alles andere. Der Bus war zu voll und zu laut. Ich fühlte mich ein wenig schuldig, meinen Bruder so lange aufgehalten zu haben wo wir uns ka vorgenommen hatten, Montags Bus zu fahren, einfach, weil es bequemer war. Doch wenn ich ehrlich war, mochte ich das Laufen doch lieber. Auf dem weg zur Schule lagen unzählige kleine Parks den morgens immer sehe angenehm warnen und während wir liefen konnten wir besser reden. Im bus war das wohl kaum möglich. Obwohl es so stickig und dröhnend laut war wurde ich wieder ein bisschen müde. Der Sprint hatte mit sem schweren Ranzen dann doch ganz schön erschöpft. Doch bevor ich noch richtig in Drews Seite einschlafen konnte, hielt der bus an der Schule an. Wir warteten bis die ersten Kinder raus waren und drückten uns mit den letzten ins freie. Drew seufzte. "was hast du jetzt?", fragte er dann. "Deutsch.", antwortete ich monoton. "Na dann viel Glück.", meinte er mitfühlend und begleitete mich bis zum Eingang. Weiter konnte er nicht gehen weilner Physik hatte, das lag ihm wenigstens, und die Jungs sicher schon auf ihn warteten.

Drew
Als Nikki die Treppe zu ihrem Saal hinauf gelaufen war, machte ich auf sem Absatz kehrt und lief zu den Physiksäälen. Vor der Tür standen schon die ganzen Schüler aus meiner Klasse uns natürlich auch meine Freunde, James, Nathan und Lucas, die mich schon erwarteten und in Empfang nahmen, als sie mich am Ende des flurs sahen. Viel Zeit zum reden blieb uns jedoch nicht, da kurz nach mir unser Lehrer den saal auf schloss. Wir nahmen also unsere Plätze ein, James neben mir, hinter uns Nathan und Lucas. Ich machte mich innerlich schon bereit auf die erste langweilige Unterrichtsstunde nach den Ferien. Sie liefen doch immer gleich ab. Neue stundenpläne und anderen organisatorischen schnick schnack.

Nayka

Planlos streifte ich durch die Flure. Dann blieb ich stehen und versuchte mich an meinen Stundenplan zu erinnern, den ich mir heute morgen noch schnell angeguckt hatte. Dann fiel mir endlich ein, dass ich in der Ersten Physik hatte. Eigentlich mochte ich Physik, aber nicht wenn wir unnötige Organisatorische Dinge und anderen Scheiß mit unserem Lehrer besprechen. Das heißt erstmal langweilen. Etwas genervt lief ich zu meinem Klassenraum, der schon offen war und bemerkte direkt die lauten Jungs aus der Schulband in den hintersten Reihen. Ich setzte mich an den freien Doppelplatz am Fenster und schmiss meinen Ranzen auf den leeren Platz neben mir. Anscheinend fehlten noch viele, sonst wäre es nicht so leer gewesen. Unser Lehrer blätterte währenddessen im Klassenbuch herum. Ich legte meinen Kopf auf meine Handfläche ab und pustete mir eine Haarsträhne, die in mein Gesicht flog weg.

James
Es tat gut nach den Sommerferien seine Freunde wieder zu sehen. Und es täte vielleicht noch besser, wenn der Lehrer nicht zu schnell mit seinen Arbeiten fertig geworden wäre und nicht alle Schüler relativ pünklich waren. Aus diesem Grund fingen wir auch viel zu früh mit dem "Unterricht" an. Zugegeben, das war kein Unterricht, sondern nur dieses organisatorische Prozedere wie jedes Jahr, mal um indirket Dinner for one zu Zitieren. Besonders im Physiksaal gab es wieder die gleichen benimmregeln wie jedes Mal, das brauch auch jetzt nicht ab. Nicht rennen, nichts trinken, nichts Essen, nicht unaufgefordert an den Gashähnen rumdrehen blah blah blah... Sowas sollte eigentlich klar sein, war es aber einigen auch nach zehn Schuljahren nicht.
Letzendlich verbrachten wir die ganze Stunde damit, diesen ganzen Mist nochmal durchzukauen. Der Lehrer ermahnte uns darüber hinaus auch nochmal, dass wir jetzt in der qualifikations-Phase waren und wir uns jetzt anstrengen wollten, wenn wir weiter auf der Schule bleiben wollten und nicht keine Ausbildung annehmen wollten. Den meißten war es aber schon klar, wass sie nachher mal machen wollten. Auch wenn ich schon einige Pläne hatte, so wirklich ausgeschmückt hatte ich sie nie und wollte mir das auch bis zum letzen Drücker aufrecht erhalten.

Als dann letzendlich die Stunde endete, rafften sich alle Schüler mit einem genervten Stöhnen auf und liefen in den Flur. Wir vier waren mal wieder die Letzen (der Lehrer war das leider schon gewöhnt und kümmerte sich nicht weiter um uns). Nathan, flippig wie immer, lies uns natürlich alleine im Saal zurück und preschte praktisch aus der Tür und rannte dabei Lucas förmlich um der das nicht auf sich sitzen lies, seine Sachen schnappte und Nathan für Revenge hinterher rannte. Ich schaute den beiden kopfschüttelnd hinterher und wartete auf Drew. Ich hatte vor der Tür ein Gespräch von Mitschülern belauschen können, wie sie meinten, wie viel sie in den Sommerferien erlebt hatten und wie sehr sie sich verändert hatten. Doch wir hatten uns überhaupt nicht verändert. So gar nicht, meine ich. Es hätte auch genauso gut nur ein Wochenende vergehen können und wir wären noch die Selben gewesen. Ich schlenderte schon in Richtung Ausgang, als unser Physiklehrer Drew noch auf irgendein Heft oder was weiß ich ansprach. Das könnte eine Weile dauern, also beschloss ich, draußen zu warten. Das Gespräch zog sich jedoch wiedererwartend nicht in die Länge und kurz darauf kam Drew zu mir raus und rannte dabei Nayka, eine Klassenkameradin halb um. Er hatte sich gerade umgedreht um dem Lehrer auf Wiedersehn zu sage und hatte sie so übersehen. Normalerweise passierte ihm sowas recht selten, was man auch seiner Reaktion deutlich sehen konnte: Er starrte sie praktisch schockiert in den Boden, mehr schon ängstlich wie tadelnd druckste sich ein "Oh ... sorry!" ab und schlich förmlich in ihr vorbei. Ich grinste ihn mitleidig an. "Was lachst du so doof?", fragte er, grinste jedoch zurück, lief aber auch nicht weiter. "Weißt du eigentlich, in welchem Raum wir jetzt sind?", wechselte er dann das Thema. Ich hatte es noch gelesen, aber wieder vergessen. Whoops. Ich schüttelte den Kopf. Dann lief Nayka an uns vorbei. "Hey Nayka!", rief ich ihr schnell hinterher. "Der Trottel und ich haben vergessen wo wir jetzt sind. Weißt du wo?"

Nayka

Als mich James rief, drehte ich mich langsam um und versuchte meine schlechte Laune zu verstecken und grinste: "Eigentlich weiß ich es selber gerade nicht, Jungs. Einen Moment!" Hektisch durchsuchte ich meinen überfüllten Ranzen nach meinem Stundenplan und kramte in heraus. Dabei fiel gleichzeitig ein Snickers aus meiner Seitentasche und landete auf den Boden und wurde anschließend direkt von einer Schülerin aus meiner Parallelklasse mit langen Blonden Haaren zertreten. Doch sie schaute den Riegel nur verdutzt an und drehte sich desinteressiert wieder um und lief weiter: "Bist selbst schuld, wenn du alles fallen lässt!" Ich jedoch sagte nichts und hob den zerquetschten Riegel seufzend auf, während ich meinen Stundenplan in der anderen Hand hielt. Dann pustete ich mir wieder eine Haarsträhne aus meinem Gesicht und meinte nun sichtlich angeschlagen: "Wir haben jetzt Mathe. Oben." Dann wendete ich mich den beiden Jungs ab und schmiss den Riegel in die Mülltonne, die einen Meter neben mir stand.

Drew
Ich schaute dem Mädchen aus der Parallelklasse nach. "Was ne Bitch.", bemerkte ich seufzend und verfolgte den Weg ihres Schokoriegels in den Mülleimer. Mir tat Nayka leid. "Okay ... danke.", antwortete ich dann an James Stelle und schlurfte mit ihm in Richtung Treppe. Doch bevor wir hochlaufen konnten, hielt ich an und zischte James bedeutsam zu. "Wir sollen vielleicht warten." Er nickte und raunte: "Der schöne Schokoriegel." Wir warteten bis wir Nayka im Gang sehen konnten und lieflang langsam vor ihr die Treppe hoch. Nikki kam uns von oben entgegen. "Und? Wie war eure erste Stunde, Jungs?", rief sie uns entgegen. "Ich verwette mein Leben darauf, dass sie genauso langweilig war wie deine.", meinte James hinter mir. "Ihr Armen.", kam ihre Antwort. "Wie stehts mit deiner Klasse?", fragte ich dann. "Im Moment noch nichts.", antwortete sie und verdrehte die Augen. "Ich muss jetzt aber zu Chemie.", bemerkte Nikki und rannte mit einem Tschüss an uns vorbei. Doch bevor wir wirklich nach oben laufen konnten, lief uns von Oben Nathan mit Lucas im Schlepptau entgegen. "Vergesst es, Leute!", brüllte er uns freudig entgegen und rannte an uns vorbei. "Die ist nicht da. Fällt aus! Zwei Freistunden! Wer geht mit Eis essen?!" Ich wechselte grinsende Blicke mit James. "Ihr sollt verdammt sein, wenn ihr ohne uns geht!", antwortete ich und lief mit den drei anderen die Treppe runter. Als wir an Nayka vorbei liefen, beschlich mich das Gefühl, dass ich ihr irgendwie was schuldete. "Wartet mal.", warf ich kurz und monoton in die Runde, während ich mich schon umdrehte und Richtung Nayka bewegte. "Hey, eh, weil ich dir vorhin fast umgerannt hab und dir dieses Kind da deinen Schokoriegel zermatscht hat, willst du n Eis?", fragte ich dann vorsichtig und fügte mit einem Blick auf die Jungs hinzu: "Ich geb einen aus. Was sagst du?"

Nayka

"Wow, ja klar gerne! Zu Eis kann ich nicht nein sagen!", meinte ich glücklich und überrascht zugleich. Ein Eis kam jetzt echt gut gelegen, nach diesem beschissenen Start in den Tag. Ich fand das echt nett von Drew. Sonst sehe ich die Jungs nur wie jeden Tag in der Klasse und mal mit ihnen abzuhängen ist mal etwas Neues. War echt cool. "Zu welchen Eisdiele gehen wir denn?", fragte ich in die Runde.

James
Bevor jemand vor uns antworten konnte, antwortete Nathan sofort auf Naykas Frage. "Natürlich die Nächstbeste. So viel Zeit haben iwr ja leider auch nicht." Das war wohl war. Ich lies meinen Blick über die Vier schweifen. Das werden wohl die Leute sein, mit denen ich die nächste Zeit verbringen würde. Zugegeben, wir kannten uns eigentlich lange genug, schließlich kannten wir uns seit der fünften Klasse. Und da die drei Jungs bei mir in der Schulband waren kannten wir uns umso besser. Die einzige "Fremde" war Nayka, aber so wirklich unsympatisch war sie mir nicht. Da hatten wir ganz andere Leute in unserer Klasse. Und sie war auch bei weitem nicht so wie die anderen. Niemand von uns war das. Also machten wir uns zu fünft auf zu der Nächsten Eisdiele. Gut eine viertel Stunde war sie von der Schule entfernt, was also hieß, dass wir genug Zeit hatten um uns ein bisschen in den Schatten zu setzen und Eis zu essen bis wir irgendwas nach Deutsch hatten. Als sich jeder sein Eis geholt hatte (Drew machte wirklich ernst und spendierte uns allen Eis) setzen wir uns irgendwo unter ein Paar Bäume auf die Wiese. "Und, Nayka", fing ich schließlich an, um unsere Runde nicht im peinlichen Schweigen enden zu lassen. "Was hast du so in den Ferien gemacht?"

Nayka

Glücklich schleckte ich mein Eis ab, als mich James nach meinen Ferien fragte. So genau wusste ich nicht was ich darauf antworten sollte. Ich war nicht so gut im Smalltalk. "Ich war in den Ferien für zwei Wochen bei meinem Vater in Amerika zu Besuch und danach habe ich eigentlich die ganze Zeit gezockt, haha!", erzählte ich James und den Anderen. "Naja sonst habe ich wirklich nichts spannendes erlebt sozusagen. Was ist mit euch?"

Drew
Ich konnte nicht leugnen, dass Nathan wirklich der Extrovertierteste von uns war. Er brabbelte nur so drauf los, wenn er zu irgendetwas was zu sagen hatte. Und das tat er natürlich auch jetzt. "Klingt ganz nach mir!", bemerkte er. "Davon mal abgesehen, dass ich keinen Vater in Amerika hab. Weiß der Geier wo die sind." Er machte eine kurze Pause und ich bemerkte, dass er langsam in ein Thema abrutschte, über das er nicht so gerne sprach. "Hab ja noch meine Tante." Und dann war er ruhig. Für eine kurze Weile jedenfalls. Er bemerkte nur noch als Ablenkung, dass wir auch nicht wirklich mehr erlebt haben. Lucas nickte, ging aber selbst nicht weiter auf das Thema ein. Wir wussten, im Gegensatz zu Nayka, dass er von seinen Eltern in den Ferien zum Pauken gedrengt wurde. James nahm das Thema auf sich, um die anderen Beiden ein bisschen zu entlasten. "Mom und ich waren für ne Woche in der Hauptstadt. War ganz angenehm. Naja und wenn unsere beiden Vollidioten da mal Zeit hatten, haben wir noch ein bisschen für die Band geprobt.", schloss er dann ab und fing die Dankbaren Blicke von Lucas und Nathan ein.

Nayka

"Muss echt nice sein eine Band zu haben. Ich meine...Ihr könnt spielen was auch immer ihr wollt! Ihr könnt aus Fun neue Songs schreiben! Muss echt Spaß machen! Ich kann weder singen, noch irgendein Intrument spielen, haha.", bewunderte ich die Band der Jungs. "Hey, hättet ihr ein Problem damit, wenn ich euch mal bei Spielen zugucken würde? Das wäre dann so wie ein kleiner Privatauftritt!...Also nur wenn ihr wollt, natürlich", schmiss ich hastig in die Runde. Meine Augen schienen förmlich an zu funkeln vor Neugier und Spannung.

Drew
Ich lachten den Rest der Gruppe stoltz an. Auch wenn es überheblich klingt, es war leider ein Fakt, dass, wenn man sich in solchen schon fast Nicht-Schulischen Aktivitäten einmischte, dich gleich die ganze Schule kennt und man dich entweder hasste oder mochte. Die Schulband brachte beides mit sich und deswegen waren wir umso glücklicher, dass Nayka eine von den uns positiv zugewandten Leuten war. Das ging wirklich auch anders, nicht um damit Wunden aufzureißen aber die ein oder anderen Neider hatten wir auf jeden Fall sicher, als wir unseren Fuß das erste mal auf die Bühne gesetzt hatten. Die sechs Augen der anderen strahlten mich stolz zurück an. Dann antwortete ich schließlich Nayka. "Ich persönlich hätte damit kein Problem und ich schätze der Rest hier auch nicht." Zustimmend schüttelten sie den Kopf und grinsten Nayka an. "Darüberhinaus", warf James wichtigtuerisch ein. "Haben wir öfter Besuch." Er wechselte einen Funkelnden Blick mit mir. Ich verdrehte die Augen. "Seine Schwester klebt praktisch an ihm, aber das muss ich dir wahrscheinlich gar nicht erzählen." Er machte eine Pause bevor er etwas bitterer hinzufügte: "Die ganze Schule zerfetzt sich ja praktisch das Maul über die beiden." Als Zeichen meiner Anteilnahme schüttelte ich den Kopf, ritt aber nicht lang genug auf dem Thema rum. Es wurde schon genug darüber geredet als dass ich es mir erlauben könnte, weiter darüber nachzudenken.

Nayka

Ich lächelte die Jungs erleichtert und zufrieden an, als mir Drew und James erlaubten ihnen mal beim Spielen zu zugucken. Natürlich bemerkte ich ebenfalls, dass es sie sehr schmeichelte, dass ich gefragt hatte und das schmeichelte mich ebenfalls. Klingt lustig, aber es war so. Von den dummen Gerüchten über Drew und seine Schwester hatte ich natürlich auch schon gehört und hatte es schon immer als vollkommen unnötig und unlustig empfunden, doch eingemischt hatte ich mich trotzdem nicht, da ich nicht mit den dummen Leuten in Konflikt geraten wollte. Ich rollte die Augen als ich anfing James zu erklären: "Oh ja, davon hab ich gehört. Aber ganz ehrlich, das was sie machen ist nur Kinderkram. Nichts was man ernst nehmen sollte. Ich verstehe nicht wie fast die ganze Schule nichts besseres zu tun hat, als Dich und deine Schwester abzufucken, Drew. Aber hey, sowas kann ich jedenfalls nicht Ernst nehmen! Ich will sowieso nichts mit denen zu tun haben!" Dann versuchte ich das letzte bisschen Eis aus der Waffel heraus zu lecken.

Drew

Ich seufzte. "Mir würde das alles auch weniger ausmachen.", bemerkte ich dann. "Nur Nikki tut es halt extrem weh, einfach, weil sie glaubt es sei ihre Schuld wegen diesem blöden Aufsatz den sie schreiben musste. Aber egal. Es ist nicht ihre Schuld, wenn sich ihre Klassenkameraden so einen Mist ausdenken und wird es auch niemals sein. Ich merkte, wie ich ein bisschen in Rage verfiel. Allein daran zu denken, was in den letzen Monaten passiert war und wie es Nikki verändert hatte, besonders daran zu denken, dass sie sich die Schuld an allem gab, nagte an mir. Ich wollte das Thema nicht weiter eskalieren lassen und wandte mich lieber meinem Handy zu, um sie sehen, wieivel Zeit uns noch blieb. "Vielleicht sollten wir langsam zurück laufen?", schlug ich dann vorsichtig vor. Uns blieb noch genug Zeit, gemütlich zu laufen also raffte ich mich langsam auf, klopfte den Dreck von meiner Hose und schlenderte vor in Richtug Schule. "Was haben wir jetzt eigentlich?", warf ich dann in die Runde, als mich der Rest eingehohlt hatte. "Mathe.", antwortete Lucas knapp und ich verdrehte die Augen. Nicht wirklich das schönschte Fach aber was solls. Nathan lief mit gut einem Meter abstand vor uns her, wobei, er tänzelte mehr als er lief. Ich wechselte grinsende Blicke mit den anderen. "Wahrscheinlich Zuckerschock oder so.", bemerkte James grinsend, bevor er von Lucas unterbrochen wurde. "Hey Ballarina!", provozierte er Nate scherzhaft. "Redest du mit mir?", antwortete dieser Kühl. "Tanzt hier sonst noch jemand?", konterte sein Gegenüber. Mittlerweile hatte er sich zwischen uns durchgedrängelt und Nathan eingehohlt. "Jedes Mal!", bemerkte ich lachend und beobachtete die zwei weiter, die sich mittlerweile freundschaftlich rauften. "Hey für sowas hat man normalerweise n Hotelzimmer?", rief er den beiden zu, die währenddessen auf die Wiese gestolpert waren. "Klappe!", knurrte Nathan und warf James ein Stück gemähten Rasen vor die Füße, der nur Besagtes anscheute und den Beiden dann einen Verwirrten Blick zuwarf. Ich grinste Nayka an. "Berreust du es schon, mitgekommen zu sein?", fragte ich sie dann scherzend.

Nayka

"Achwas nein! Ist richtig chillig mit euch! Keine Sorge!", stubste ich Drew leicht mit dem Ellenbogen an und lachte dabei. Es war echt schade, dass ich nicht schon wesentlich früher mit Drew und den Jungs abgehangen hatte. Sie scheinen echt coole Dudes zu sein. Als wir dann nach weiteren Raufereien von Nathan und Lucas schließlich wieder an der Schule ankamen klingelte auch schon die Schulglocke für die anfangende Pause. Ich bemerkte wie ein Mädchen mit roten Strähnen schon alleine auf einer Bank saß und in die Luft starrte. "Hey, das ist doch Nikki, oder? Sie sieht ziemlich einsam aus, wollen wir nicht zu ihr gehen?", meinte ich mitfühlend zu den Jungs.

James
Ich hatte das Gefühl, dass Drew, als Nayka uns auf Nikki aufmerksam machten, schon gar nicht mehr zuhörte und alles stehen und liegen lies und zu Nikki lief. Ich sammelte noch Lucas und Nathan vom Rasen auf, bevor wir zu ihnen liefen. Als wir bei den Geschwistern angekommen waren, hatte sich Drew schon nach ihrem Befinden erkundigt und schaute uns mit dem wohl traurigsten Blick der Welt an, der jeden einzelnen von uns durchbohrte. "Lass mich raten.", meinte ich trocken zu Nikki und schaute sie wehleidig an. Die Kleine nickte nur. Ich schüttelte den Kopf und lies mich neben sie auf die Bank fallen. Flankiert von ihrem Bruder und mir lies die den Kopf in die Hände sinken. "Ich weiß nicht wie lange ich das noch mitmachen will.", seuftze sie dann. "So lange, bis sie es besser wissen. Oder ich ihnen eine reinschlage.", antwortete Drew ihr und fuhr ihr mit der Hand über den Rücken. "Und wenn er einem eine reinschlägt mach ich das auch. Und dann kannst du auch Nathan davon nicht mehr abhalten. Und dann macht Lucas eben auch mit und wir haben ein Massacer, dass die Kids nie wieder vergessen werden.", beendete ich schließlich und ihr Gesicht klarte ein bisschen auf. "Außerdem", fuhr ich fort. "Es ist der erste Schultag. Vielleicht verlieren sie ja doch irgendwann mal die Lust?"

Nayka

Nikki tat mir so Leid, wie sie traurig und nervös durch die Gegend schaute, während sie stutzend erzählte, wie Scheiße die Situation für sie ist. Das traf auch mich richtig ins Herz, obwohl ich sie eigentlich nicht kannte. Ich wollte etwas Tröstendes zu ihr sagen, als mir dann einfiel, dass sie mich ebenfalls kaum kannte. Also stellte ich mich ihr lieber erstmal vor, bevor ich etwas richtiges sage: "Achja und falls du dich wunderst, warum ich auf einmal hier sitze - Ich bin Nayka. Ich denke du weißt schon, dass ich in der selben Klasse wie dein Bruder bin, oder?" Nikki brachte keinen Ton raus und lächelte mich stattdessen nur halbherzig an und nickte. Man, sie konnte einem echt nur leid tun. "Ich kenne dich zwar kaum, aber du brauchst das Gelaber der Anderen nicht Ernst zu nehmen. Ich finde es lächerlich und ich denke, dass sie bald aufhören werden, weil sie merken das es keinen Zweck hat.", versuchte ich Nikki zu ermutigen. Ich wusste, dass ich nicht wirklich die Beste darin war, aber ein Versuch war es Wert.

Drew
Ich schaute  Nayka dankbar an. Ich wusste, dass sie helfen wollte. Ich wusste aber auch, dass man Nikki kaum helfen konnte. Und manchmal lies sie auch Hilfe gar nicht zu. Zugegeben, dafür ist auch schon zu viel passiert. Zu viel mit dem Lehrern, zu viel mit den Schülern, zu viel von allem. Ich errinere mich noch genau an den Tag, an dem Nikki zusammengebrochen war, als die Lehrerin darüber spekulierte, ob ich Nikki in irgendeiner Art Misshandeln würde. Zum Glück hatten wir noch Mom, die sich dann einschaltete und der Lhererin die ganze Situation schildern konnte. Sie war trotzdem den Hänselein der Kinder eher neutral eingestellt und sah die Sache ehrer so ähnlich wie Nayka. Sie würden sich schon irgendwann einkriegen. Die Frage war nur wann. Das ganze Thema ging jetzt schon lange genug und manchmal hatte ich wirklich Angst um Nikki. Sie war seiitdem nicht mehr die mental stärkste Person.
Als es dan klingelte, tat es mir schon frömlich weh, Nikki zu ihrer Klasse entlassen zu müssen. Ich versuchte sie so lange es ging zu begleiten doch als ich sie schließlich vor der Klasse alleine lassen musste und sie schon einen Blick der bitteren Gleichgültigkeit aufgelegt hatte, wollte ich sie gar nicht gehen lassen. Jedoch trugen mich meine Füße wieder zu meinen eigenen Saal, eher gedrängt von den anderen wie wirklich freiwillig.

Als wir nach der vierten Stunde entlassen wurden, standen wir noch eine Weile mit Nayka auf dem Schulhof. Nikki war auch wieder bei uns. Ich wusste nicht wirklich wieso, aber am ersten Schultag hatten man manchmal das Gefühl, dass wenn man jetzt gehen würde, man sich für immer Verlassen würde. Natürlich war das völliger Blödsinn. Thema nummer Eins war natürlich die Klassenfahrt, bzw ein Ausflug, geleitet von unserem Klassenlehrer. Niemand von uns hatte so genau zugehört, warum und wieso, geschweigedenn wohin wir fahren würden, wahrscheinlich, weil uns diese Info zu unwichtig war - dahin wollte wirklich niemand. Aber da wir unter der Woche für drei Tage weg fahren würden, war es allen egal, schließlich wurden wir von den Schultagen freigestellt. Nathan warf vielleicht die wichtigste Frage ein. "Denkt ihr, wir bekommen Freizeit? Also in der wir machen können was wir wollen?", fragte er sofort aufgeregt und konnte kaum still stehen. Lucas verdrehte die Augen. "Er wird es uns machen lassen müssen. Sogar die in der Fünften bekommen auf Klassenfahrten Freizeit. Dann uns doch erstrecht." Und er fügte noch schnell hinzu: "Wenn nicht, dann fahr ich nicht mit." Nikki schaute mich besorgt an und ich fing ihren Blick auf. "Ich weiß, es wird schwierig", fing ich an. "Aber ich bin mir auch sicher, dass sie die zweite Wochen nicht viel machen werden. Und wenn doch dann komm ich aus diesem Kaff hier her gelaufen und schlag ihnen noch eine in die Fresse.", versicherte ich ihr dann. Sie nickte, schien zu wissen, dass ich Recht hatte, trotzdem war sie sich nicht zu 100% sicher, dass sie die nächsten Tage überstehen würde. Am Montag würden wir los fahren. Ich seufzte und versuchte das Thema zu wechseln und wandte mich dabei hilfesuchend an Nayka. "Weißt du schon, mit wem du in ein Zimmer gehst?" Als ich den amüsierten Blick von Lucas förmlich spühren konnte, schaute ich ihn nur mahnend an. "Ich weiß was du grade wieder im Sinn hast. Ist ja nicht so als würde der Lehrer die Zimmer kontrollieren, du Arsch.", raunte ich tadelnd. Er suchte lachend den Himmel nach einem Alibi ab. Ich grinste und wandte mich wieder an den Rest. "Ich wette mit euch, dass eines seiner Lebensziele es ist, irgend jemand aus der Klasse auf der Klassenfahrt zu schwängern." Nathan erstickte fast vor lachen. "Als ob!" Ich riss mich am Riemen um nicht zu lachen und sah aus dem Augenwinkel, wie James verzweifelt versuchte, sein Lachen unter seinem Halstuch zu verstecken. "Hey, Entschuldigung?!", versuchte sich Lucas zu Rechtfertigen, wurde aber von mir unterbrochen. "Du bist entschuldigt.", grinste ich zurück. Ich schüttelte den Kopf. "Du musst grade was sagen.", antwortete er und funkelte mich herausfordernt an. "Eigentlich dürftet ihr alle gar nicht lachen. Schließlich bin ich der einzige, der schon ne Freundin hatte.", bemerkte er dann. Ich wechselte Blicke mit den anderen. "Komisch, das hält uns nicht wirklich vom lachen ab.", konterte ich, während Lucas abwinkte. Als sich die anderen wieder ein bisschen beruhigt hatten, fing ich meine Frage wieder auf. "Also, Nayka. Weißt du schon, wo du hin willst?"